Ich bin UNverpackt - Zero Waste

Hier möchte Euch hier erzählen, wie unser Leben mit Zero Waste aussieht.

Ich fange mal von vorne an. Das wöchentliche Einkaufen endete meistens zu Hause mit dem Aufreißen von endlosen Plastikverpackungen und nicht selten stand man nach dem Einkaufen vor einem riesigen Müllhaufen, insbesondere Plastikmüll. Und auch wenn man den Kühlschrank oder die Schränke aufmachte: Lebensmittel verpackt in Plastik: Käse (ob nun frisch oder abgepackt war egal, weil auch der frische Käse in Folie landete), Wurst, Sahne, Schmand, Frischkäse, Butter, Milch, Knabberkram für die Kinder (Bretzel und Co.) Süssigkeiten, Gemüse in Konserven oder eingefroren in Plastiktüten, Putzmittel, Shampoo, Zahnbürsten, Duschgel, Deo, Haarspray etc....die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.

Da ich schon seit langer Zeit die Umweltkatasrophe die sich in den Weltmeeren abspielt (Plastikstrudel, vereendete Tiere in Plastikmüll etc.) beobachte, kaufe ich schon seit Jahren ohne Plastiktüte ein. Und auch wenn ich mal keinen Beutel mithabe, packte ich die Sachen lose in den Kofferraum. Nach einiger Zeit war mir das aber zu wenig und wir beschlossen als Familie auf Plastik beim Einkaufen zu verzichten. Nein zur Plastiktüte bei den Erdbeeren, nein zu Plastik für Obst und Gemüse. Wir bestellten eine Biokiste und gingen auf den Wochenmarkt. Das war schon besser, aber auch hier stellte sich nach einiger Zeit Unmut ein. Warum musste der Käse an der Frischetheke aus der Folie gewickelt, zugeschnitten um danach in NEUE Folie wieder eingewickelt zu werden? Warum Milch nicht in Glasflaschen. Auch hier fanden wir Lösungen. Doch am schwierigsten erwies es sich bei trockenen Lebensmittel, Putzzeug und Hygeneartikel. Nudeln, Mehl, Müsli, Reis, Bulgur, aber auch bei Süssigkeiten, Backzutaten, Putzmittel, Waschmittel etc. Auch hier: kein Ende in Sicht.

Wir suchten nach Lösungen und fanden Sie: in Kiel, wo ich 2x in der Woche arbeitete, gab es seit knapp 3 Jahren einen unverpackt Laden. Was ist ein unverpackt Laden? Ein Laden, wo ich als Kunde meine eigenen Behälter mitbringe und mir meine Lebensmittel aus großen Spendern selbst abfüllen kann. Das war ein ganz neues Gefühl. Klar, beim ersten Mal etwas gewöhnungsbedürftig, man musste genau planen, was man kaufen wollte um genügend Behälte mitzunehmen. Aber da ich eh schon immer nur mit Einkaufszettel einkaufen ging, blieben einfach nur die "Lustkäufe" aus. Wir kauften ein, was wir brauchten und wie viel wir brauchten.

Hier hörte ich zum ersten Mal den Namen Bea Johnson. Eine Französin, die mit ihrer Familie in Amerika lebt und in einem Jahr so viel Müll produzierte, dass es in ein mittelgroßes Einmachglas passte. Ich besorgte mir sofort das Buch und verschlang es.

Est ist ja nun mal so: Das ganze unverpackt Prinzip, das verzichten auf tausende Mittelchen und das Besinnen auf alte Hausmittelchen, dieses ist ja nun ganz sicher nichts neues.

Nun putze ich nur noch mit Essig, waschen uns mit Seife und ich benutze ein festes Deo in einem Glas. Wir putzen uns mit Bambuszahnbürsten die Zähne und suchen gerade eine Alternative für die Zahnpasta in der Plastiktube. Wir bekommen die Biokiste, kaufen mit Korb und Bteuln auf dem Wochenmarkt (Käse und Butter gibt es da auch) und beim Schlachter und gehen für Weichkäse und Aioli zu unserem Griechen. Wenn wir nun unseren Einkauf auspacken, knistert da nichts, kein Plastik landet in der Tonne und im Kühlschrank stehen keine abgepackten Lebensmittel mehr.

So nähern wir uns, am Anfang recht unbewusst, aber nun mit voller Fahrt vorraus dem Zero Waste. Uns ist klar, den Müll auf Null zu senken ist fast unmöglich aber man kann ganz nah herankommen.

Ich möchte Euch gerne zeigen, wie wir als 4 köpfige Familie das Thema angehen. Wo liegen die Schwierigkeiten, wo ist es verdammt einfach? Unser Ziel als Familie ist es gerade unseren Kindern zu zeigen: Einkaufen geht anders und bewusst und ganz sicher ohne Müll!

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